
Eine spezielle Sammlung
Ala - Un- und Kapi Tschowals
Säcke für Kleider - Mehl und Hausrat
Ein wesentlicher Unterschied zwischen nomadischer und sesshafter Lebensweise besteht in der Art, persönliche und häusliche Gegenstände aufzubewahren. Der Schrank, die Truhe sind Fremdwörter in der Sprache der Yürüken. Decken, Kleider, Schuhe, Schmuck, Andenken, Geschenke, Medikamente, alles bewahren sie in Tschowals, in Säcken auf.
Eine Referenz für die junge Frau
So wie es für die Braut im Dorf oder in der Stadt von grösster Wichtigkeit ist, ein oder zwei Truhen zu besitzen, die ihre Mitgift enthalten, so ist es auch für eine Yürükin, die in den Ehestand tritt, von vordringlicher Notwendigkeit, die Tschowals für den neugegründeten Haushalt mitzubringen. Der Brauch schreibt ein Paar Ala-Tschowals vor, die den Eheleuten zur Aufbewahrung von Kleidern und Bettzeug dienen; "ala" bedeutet "rot", wird aber auch für "schön" gebraucht, wie z.B. Ala Gelin =hübsche Braut. Zum Aufbewahren von Haushaltgegen- ständen, von Korn und Mehl fertigt die junge Frau einige Kapi-Tschowals (Kapi =Türe) und Un-Tschowals (Un =Mehl). Damit die zukünftigen Schwiegereltern von ihrer neuen Tochter einen guten Eindruck erhalten, gibt sich die Braut besondere Mühe beim Weben der Stücke. Nach dem Spinnen und Zwirnen der Wolle bringt sie die Wolle zum Färber oder wartet, bis dieser auf die Stör kommt.
Die ideale Zeit zum Anfertigen der Tschowals sind die Monate, die die Nomaden im Kisla (Winterweide) verbringen. Dann fällt am wenigsten Arbeit an:
Hier eine Auswahl von Ala Tschowals:
Ala Tschowals von der Gegend aus Silifke